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029 ] Das Schloss auf dem Schwanberg

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Der Würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg ließ um 1250 die Burg auf dem Schwanberg bauen.

Ende des 13. Jh. wurde die Burg dann nochmal verstärkt. Am Torbogen zum Schlossinnenhof ist die Jahreszahl 1328 zu erkennen. Ein Ritter Johannes Fuchs vom Svanemberg wird um diese Zeit als Burggraf genannt. 


Die Herren von Wenkheim aus Münnerstadt besaßen dann über 200 Jahre lang die Burg auf dem Schwanberg. Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg eingenommen, geplündert und angebrannt. Nach dem Bauerkrieg wurde sie bis 1573 durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn wieder aufgebaut und 1605 vom letzten Wenkheim abgekauft. Im dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) besetzten schwedische Ritter das Schloss und ließen es bei ihrem Abzug in Flammen aufgehen. 


Das Schloss verfiel und wurde erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts wieder zusammen mit dem Wald von verschiedenen Pächtern bewirtschaftet. Georg Bevern, ein Würzburger Hofkonditor, pachtete das Schloss bis 1802 und richtete die Südostflügel des Schlosses zu einem Saal mit Gastzimmern ein, in dem Bälle mit namhaften Gästen aus Bayern veranstaltet wurden. 


In der Säkularisierung wurde das Schloss dann vom bayrischen Staat erworben. Mehrere Besitzer veränderten das Gebäude und bauten ein Forsthaus. 


1897 erwarb Jean Dern, ein Kaufmann aus Gießen den Wald am Schwanberg. Er ließ einen straßenähnlichen Holzabfuhrweg vom Schwanberg hinunter anlegen und einen Gutshof erbauen. Sein Grab, als Ehrenbürger von Rödelsee, ist heute noch auf dem Friedhof unten im Dorf zu sehen. 


Der Schwanberg wurde um 1900 zu einem vielbesuchten Gasthaus in der Sommerfrische. 


1911 übernahm Alexander Graf zu Faber-Castell, der später wieder seinen ursprünglichen Namen Castell-Rüdenhausen annahm, den ganzen Besitz zusammen mit dem Wald und den Feldern und ließ 1919 bis 1921 einen Schlosspark anlegen. Nach dem Tod seines Vaters wird Radulf Graf zu Castell-Rüdenhausen der neue Besitzer des Schwanbergs. Er starb 2004 ohne leibliche Erben. 


Das Schloss und der Park gingen 2005 an das geistliche Zentrum.


Text: Alexandra Rumpel im Juli 2023

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