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Naturzeichen
Auf den Spuren der heimischen Flora und Fauna …

012 | Die Lebensweise des Bibers in Kitzingen

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Der Biber ist ein faszinierendes Nagetier, das seine Umgebung aktiv gestaltet und komplexe Lebensräume schafft. Durch seine pflanzenbasierte Ernährung und enge Familienbindungen zeigt er ein harmonisches Zusammenspiel mit seiner Umwelt. Seine sozialen Strukturen und Kommunikationsfähigkeiten unterstreichen seine Intelligenz und Anpassungsfähigkeit.

Als Vegetarier ernährt sich der Biber im Sommer hauptsächlich von Pflanzen, die entlang des Ufers wachsen. Dazu gehören auch Feldfrüchte wie Mais, Zuckerrüben, Sonnenblumen oder Fallobst, die in der Nähe von Wasserquellen zu finden sind. Im Winter hingegen verzehrt er die Rinde von Bäumen wie Pappeln und Weiden sowie von Sträuchern.


Biber sind überwiegend dämmerungsaktiv und verlassen ihren Bau meist erst in der Abenddämmerung. Größere Wanderungen unternehmen sie bei völliger Dunkelheit. Anders als viele andere Tiere halten Biber keinen Winterschlaf. Stattdessen sammeln sie im Herbst Äste und Zweige in der Nähe ihrer Burg, um sich auf den Winter vorzubereiten.


Das Sozialleben der Biber ist sehr ausgeprägt. Sie zeigen ihre Zuneigung zueinander durch Verhaltensweisen wie das Reiben der Nasen, auch „Eskimoküsse“ genannt, und das Spielen miteinander. Biber schwimmen und tauchen oft synchron und betreiben eine intensive gegenseitige Fellpflege. Im Winter verbringen sie bis zu 20 Stunden täglich eng aneinander gekuschelt in ihrem Bau.


Die Kommunikation der Biber erfolgt über Töne, Duftmarken und das charakteristische Klatschen der „Kelle“ als Warnsignal. Ein spezielles Bibersekret dient zum Markieren der Reviergrenzen und hilft den Familienmitgliedern, sich gegenseitig zu erkennen.


Biber leben in monogamen Partnerschaften und bleiben ein Leben lang zusammen. Im Frühjahr bringt das Weibchen ein bis vier Jungtiere zur Welt. Diese verbleiben zwei Jahre im Revier der Eltern, um alles zu lernen, was sie für ein eigenständiges Biberleben benötigen.


Etwa 50 bis 75 % der Jungtiere sterben in den ersten beiden Lebensjahren. Die überlebenden zweijährigen Jungbiber werden im Frühjahr, mit der Geburt des neuen Nachwuchses, von ihren Eltern vertrieben. Sie begeben sich dann auf Wanderschaft, um ein eigenes Revier zu finden und eine eigene Familie zu gründen. Der Zyklus beginnt von Neuem, wenn sie selbst Partner finden und ihre eigene Familie gründen.

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