013 | Das Dettelbacher Pfarrhaus
Wozu wurde das ehem. Pfarrhaus in Dettelbach früher genutzt und was hat Goethe damit zu tun?
Noch Anfang des 19. Jahrhunderts standen an der Stelle des ehemaligen Pfarrhauses zwei Anwesen mit den Hausnummern 61 und 62. Die benachbarten Häuser mussten im Jahr 1834 einem Neubau weichen, in dem dann die Weinhandlung Thaler untergebracht war. Caspar Thaler betrieb seit 1821 zusammen mit Ferdinand Döring die Weinhandelscompagnie Thaler & Döring. Hier ist nun auch die Verbindung zu Johann Wolfgang von Goethe zu finden, der zu den prominentesten Kunden jener Weinhandelscompagnie zählte. Den Kontakt zu dem deutschen Dichter stellte wahrscheinlich Ferdinand Döring her, der ursprünglich selbst aus der Nähe von Weimar stammte.
Im Jahr 1850 verließ der Sohn Caspar Thalers, Johann, Dettelbach. Der spätere Eigentümer des Anwesens in der Falterstraße 16, Konrad Eyerich, verkaufte das Gebäude am 26.03.1870 an die Stadt Dettelbach. Kurz danach wurden die Räumlichkeiten als Pfarrhaus genutzt. Aus der Folgezeit haben sich einige Dokumente über Reparaturen, Ausbesserungen und Anschaffungen im Stadtarchiv erhalten. Der Stadtpfarrer Lippert begründet in einem Schreiben vom 30.08.1899 an die Stadtverwaltung die Notwendigkeit der Anschaffung eines neuen Kochherdes: „[…] Auch der Herd war Bedürfniß. So war der 1885 angeschaffte, weil im Pfarrhause bei den fast täglichen Besuchen weit mehr wie in einem Privathause gebraucht, schon gänzlich abgenutzt […]“
Vor 1870 befand sich das Pfarrhaus im Anwesen mit der Hausnummer 64, der heutigen Falterstraße 12. Im Frühjahr 1853 gab es Überlegungen, das baufällige Haus einreißen zu lassen und an gleicher Stelle einen Neubau zu errichten. Aus Kostengründen entschied sich die Stadt jedoch dafür, das Gebäude lediglich zu reparieren. Am 07.07.1870 verkaufte die Stadt das alte Pfarrhaus in der Falterstraße 12 an den Konditor Michael Kapp und der Pfarrer konnte in das Anwesen der ehemaligen Weinhandlung Thaler einziehen. Dieses Gebäude wurde bis 1992 als Pfarrhaus genutzt.
Seit der letzten Sanierung im Jahr 2005 stehen dort Räumlichkeiten u.a. für die Jugendarbeit und den Familienstützpunkt zur Verfügung.
Quellen: Stadtarchiv Dettelbach D-A-331/29 und D-A-621/2.
Bauer, Hans: Geheimnisvolles Franken, Bd. 3, Dettelbach 2006.
Herzlichen Dank auch an K. Reinfelder für die Hinweise über den Verkauf der Häuser.
Autorin: Julia Müller-Halbleib M.A.
Ordne die folgenden Personen in der Reihenfolge in der sie das Haus nutzten.
Beginne mit den ersten Bewohnern.
Pfarrer
Weinhändler
Jugendliche & Kinder
Wer war der berühmteste Gast in diesem Haus?
Johann Wolfgang von Goethe
Pipi Langstrumpf
Karl der Große
Welchen Beruf hatte Goethe?
Dichter
Maurer
Weinhändler
Entdeckt mit einem Quiz die Natur- und Geschichtszeichen in Dettelbach mit der ganzen Familien. Das Quiz als Faltplan kann in der Touristinfo Dettelbach abgeholt werden.