030 | Handballgeschichte in Rödelsee
Im Januar 1923 fand die Gründung des Turnvereins Rödelsee statt. Die Aktivitäten waren hauptsächlich im turnerischen Bereich zu finden. Im Jahr 1928 kam der Handball dazu.
Aus politischen Gründen wurde im Jahr 1936 der Turnverein 1923 in den Turn- und Sportverein (TSV) umbenannt. 1938 fassten einige mutige Rödelseer den Beschluss, das Grundstück an der Mainbernheimer Straße zu erwerben, da der alte Hartplatz an der Schule nicht mehr zu gebrauchen war. In den Kriegsjahren 1939 – 1945 war sämtliches Vereinsleben stillgelegt.
Ab 1950 begann die Glanzzeit des TSV Rödelsee. Von 1951 – 1956 spielte man Feldhandball in der Bayernliga, der höchsten damaligen Spielklasse, mit bis zu 2.000 Zuschauern bei Heimspielen. 1955 wurden Großfeldhandballspiele als Vorspiel z.B. der Fußballer FC 05 Schweinfurt gegen VfB Stuttgart im Sachs-Stadion vor 15.000 Zuschauern ausgetragen oder auch im Grünwalder Stadion das Vorspiel vor Bayern München gegen Kickers Offenbach. Gegen die Handballer der „Bayern“ konnte ein 10:10 vor 25.000 Zuschauern erreicht werden. Auch Spiele gegen den TSV Ansbach mit seinen vielen Nationalspielern, wie z.B. Erwin Porzner oder Volker Schneller gehörten in den 50iger bis 60iger Jahren zu den Besonderheiten.
Bis zum Ende des Feldhandballes im Jahr 1978, gab es mehrmals Auf- und Abstiege. Danach gab es dann nur noch den Hallenhandball. Den größten Erfolg konnte man 2012/2013 verbuchen, als Rödelsee in die 3. Handballbundesliga aufstieg. Nach 3-jähriger Zugehörigkeit musste das kleinste „Handballdorf“ der Bundesliga aus finanziellen Gründen die Liga jedoch wieder verlassen.
Hatte sich das Augenmerk in den vergangenen Jahrzehnten einzig und allein auf den Handballsport ausgerichtet, so bietet der TSV Rödelsee seinen Mitgliedern heute ein umfangreiches Sportangebot wie z.B.: Handball, Tennis, Gymnastik, Tanzen, Turnen, Aerobic, Fitness, Kinderturnen, uvm.
Text Walter Schubert, ergänzt bzw. überarbeitet von Peter Hess
August 2023